HerrJanssen
13.05.2015, 21:57
Um das Thema „Rollenhistorie“ und „Made in Japan“ etwas weiter auszuwalzen, möchte ich hier etwas zu der Noris - Sport 2109 schreiben. Ich habe diese stark patinierte Rolle für einen Fünfer aus purer Neugier mitgenommen, um mal zu schauen, was sie so technisch bietet. Die Rolle ist nicht nur optisch arg gebraucht, sondern war technisch alles andere als auf der Höhe. Ein ganzer Abend verging, eh der hier gezeigte Zustand sich einstellte. Die Rolle ist technisch nun okay, aber ein paar Kleinigkeiten stören mich noch.
Doch das ist nebensächlich.
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Die Rolle erinnert von ihrer Grundform an spätere Modelle und diverse Details entsprechen bereits jüngeren Rollen von Noris/Shakespeare. Einige der hier vorgefundenen Detaillösungen sind wirklich schön, im Laufe der Jahre wurden sie -vermutlich aus Kostengründen- eingestampft. Der Rücklaufsperrenhebel ist z.B. so ein herrliches Detail.
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Im Vor-Globalisierungs-Zeitalter wurden nicht-einheimische Produkte gern besonders gekennzeichnet, die meisten kennen das ggf. von Spirituosen („ausländisches Erzeugnis“).
Hier thront eine entsprechende Markierung auf dem Rollenfuß.
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Mangels Vergleichbarkeit muss ich raten, aber ich habe die starke Vermutung, dass die Kurbel nicht original ist. Den Anklappmechanismus kenne ich 1:1 von der Shakespeare 2700, während ältere Rollen diese Knebelmutter scheinbar nicht haben. Bitte melden, falls jemand dazu präzise Infos hat!
Das Innenleben birgt nur wenige Überraschungen. Die Tatsache, dass die Spulenachse mit einem simplen Steckstift gesichert wird, ist dann noch die größte Sensation.
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Die Bügelarretierung ähnelt bereits stark späteren Modellen.
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Nun kommen wir zu dem spannenden Teil… Wer hat diese Rollen denn in Japan gefertigt? Da das Ganze schon ein wenig her ist und vermutlich niemand hier fließend japanisch spricht, ist es nicht unbedingt trivial an entsprechende Infos zu kommen. Zu jener Zeit hat der Auftragsfertiger in Japan jedoch seinen Namen in diversen Gussformen hinterlassen. Es handelt sich in diesem Fall um die Firma Sugita.
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Sugita hat neben Omori Seisakusho („Omori Manufacturing“) u.a. Rollen für Noris/Shakespeare in Japan gefertigt.
Spätere Rollen weisen offenbar keinerlei Hinweise auf den Hersteller in Japan auf, die durchgängige Kennzeichnung „Japan“ auf dem Rollenfuß ist lediglich ein Indikator für das Herstellungsland, nicht jedoch für den spezifischen Auftragsfertiger.
Da ich sehr gute Kontakte nach Japan besitze, werde ich versuchen jemanden zu bitten, dieses Feld ggf. näher zu beleuchten und japanische Seiten im Hinblick auf relevante Informationen zu durchforsten und diese zu übersetzen. Kann allerdings etwas dauern. Aber ich finde, dass das ein interessantes Feld ist, das man näher beleuchten sollte. Diese Infos werde ich jedoch im Thread Made in Japan (http://www.stilvoll-fischen.de/threads/959-Vorstellung-Made-in-Japan) platzieren.
Doch das ist nebensächlich.
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Die Rolle erinnert von ihrer Grundform an spätere Modelle und diverse Details entsprechen bereits jüngeren Rollen von Noris/Shakespeare. Einige der hier vorgefundenen Detaillösungen sind wirklich schön, im Laufe der Jahre wurden sie -vermutlich aus Kostengründen- eingestampft. Der Rücklaufsperrenhebel ist z.B. so ein herrliches Detail.
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Im Vor-Globalisierungs-Zeitalter wurden nicht-einheimische Produkte gern besonders gekennzeichnet, die meisten kennen das ggf. von Spirituosen („ausländisches Erzeugnis“).
Hier thront eine entsprechende Markierung auf dem Rollenfuß.
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Mangels Vergleichbarkeit muss ich raten, aber ich habe die starke Vermutung, dass die Kurbel nicht original ist. Den Anklappmechanismus kenne ich 1:1 von der Shakespeare 2700, während ältere Rollen diese Knebelmutter scheinbar nicht haben. Bitte melden, falls jemand dazu präzise Infos hat!
Das Innenleben birgt nur wenige Überraschungen. Die Tatsache, dass die Spulenachse mit einem simplen Steckstift gesichert wird, ist dann noch die größte Sensation.
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Die Bügelarretierung ähnelt bereits stark späteren Modellen.
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Nun kommen wir zu dem spannenden Teil… Wer hat diese Rollen denn in Japan gefertigt? Da das Ganze schon ein wenig her ist und vermutlich niemand hier fließend japanisch spricht, ist es nicht unbedingt trivial an entsprechende Infos zu kommen. Zu jener Zeit hat der Auftragsfertiger in Japan jedoch seinen Namen in diversen Gussformen hinterlassen. Es handelt sich in diesem Fall um die Firma Sugita.
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Sugita hat neben Omori Seisakusho („Omori Manufacturing“) u.a. Rollen für Noris/Shakespeare in Japan gefertigt.
Spätere Rollen weisen offenbar keinerlei Hinweise auf den Hersteller in Japan auf, die durchgängige Kennzeichnung „Japan“ auf dem Rollenfuß ist lediglich ein Indikator für das Herstellungsland, nicht jedoch für den spezifischen Auftragsfertiger.
Da ich sehr gute Kontakte nach Japan besitze, werde ich versuchen jemanden zu bitten, dieses Feld ggf. näher zu beleuchten und japanische Seiten im Hinblick auf relevante Informationen zu durchforsten und diese zu übersetzen. Kann allerdings etwas dauern. Aber ich finde, dass das ein interessantes Feld ist, das man näher beleuchten sollte. Diese Infos werde ich jedoch im Thread Made in Japan (http://www.stilvoll-fischen.de/threads/959-Vorstellung-Made-in-Japan) platzieren.